Vortrag Postamt Kreiensen als Leitpostamt der Landkraftpost
am 17. September 2022
(94 Bilder)

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Der Heimatverein Kreiensen hatte im Rahmen seiner Aktivitäten zum 25-jährigen Vereinsjubiläum
am 17. September 2022 zu einem Vortrag ins Bürgerhaus eingeladen. Der Referent Wolfgang Egemann
ließ die zentrale Bedeutung des Postamtes Kreiensen noch einmal lebendig werden und konzentrierte sich
auf die rasante Entwicklung des PA Kreiensen von 1931 bis in die 1980er Jahre.
Unter dem Titel „Das Postamt Kreiensen als Leitpostamt der Landkraftpost“ widmete er sich den erstmals eingerichteten dörflichen Landpoststellen. Früher waren die Landbriefträger zu Fuß
vom PA Kreiensen ausgehend täglich etliche Kilometer unterwegs gewesen, um die Dörfer postalisch zu versorgen. Durch die Neuorganisation und den Einsatz von Kleinlieferwagen (Landkraftwagen)
konnte das PA Kreiensen schließlich bis zu 75 Dörfer erreichen.
 Der Referent schilderte kenntnisreich und detailliert, wie sich die kleinen Poststellen,
die oftmals in Gaststätten und Geschäften untergebracht waren, entwickelten und ihren eigenen Gummi-Annahmestempel mit Ortsnamen verwendeten. Damit „verewigten“ sich selbst die kleinsten Dörfer und Weiler.  Anhand dieser Stempel konnte das interessierte Publikum die poltisch-postalische Entwicklung verfolgen.
In den 1930er Jahren genügte z. B. der Ortsname „Erzhausen“ und die Zuordnung „Kreiensen“.
Kriegsbedingt wurden dann erstmals Postleit(gebiets)zahlen eingeführt und die Stempel ergänzt (PLZ 20).
Nach Kriegsende teilte man ab 1947 das Leitgebiet in 20a (Hannover) und in 20b (Braunschweig)
und wiederum musste man die Stempel ändern (z. B. 20b Erzhausen über Kreiensen).

Der Neubau des Postamtes als überregionales Bereichsknotenamt wertete den Standort Kreiensen erheblich auf,
aber erst die zufällig zeitgleiche Einführung der 4-stelligen Postleitzahlen in 1961 hatte wiederum Folgen
für die Stempel aller dörflichen Poststellen. Die Zuordnung „über Kreiensen“ entfiel und es genügte für die
Landpost-Dörfer der Zusatz „1“ zur neuen PLZ „335“ von Kreiensen (z.B. 3351 Erzhausen).
Schließlich durften die kleinen Poststellen ab 1962 sogar selbst entwerten und führten
nun ihren eigenen Ortsnamen im stählernen Tagesstempel.

 In den 1970er Jahren verschwanden durch die Gebiets- und Gemeindereform schließlich die Ortsnamen
aus dem „Dorfstempel“, so wurde z.B. auch Erzhausen anonymisiert (3350 Kreiensen 3).
Es setzten sich erhebliche Rationalisierungen durch und immer mehr Dorfpoststellen wurden in ihren
Aufgaben beschnitten oder ganz geschlossen und die Zustellung
bei den nunmehr zuständigen Postämtern zentralisiert.

Diese Tendenz zum schleichenden Bedeutungsverlust der Region erreichte dann schließlich
ihren Höhepunkt mit der Auflösung des zentralen Postknotenamtes Kreiensen zum Ende 1994.

Das Publikum spendete dem Referenten Wolfgang Egemann langanhaltenden Beifall für den informativen Vortrag.
Als Dank überreichte der Vorsitzende des Heimatvereines, Wolfgang Goslar,
dem Referenten dann einen Präsentkorb. Im Anschluss daran hatten alle Teilnehmenden
und besonders die ehemaligen Postler Gelegenheit,
sich bei einem Imbiss über die Postgeschichte(n) zu unterhalten.

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

     

 

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